PILOTSTUDIE

Die vorliegende Pilotstudie untersucht die Lebenssituation von Bühnenkünstlerinnen, die gleichzeitig Kinder haben, schwanger sind oder in naher Zukunft Mutter werden möchten. Dabei wurde der Fokus auf die finanzielle, künstlerische, emotionale und alltägliche Situation der Frauen gelegt, um die erlebte Realität abzubilden.

Es wurden quantitative Fragen zur Datenerhebung einfacher Informationen gewählt.

Für die komplexen Fragestellungen wurden zusätzlich qualitative Fragen mit freien Antwortmöglichkeiten entwickelt, in denen die Studienteilnehmerinnen sowohl erlebte Diskriminierungen und Schwierigkeiten, sowie Ideen und Wünsche einbringen konnten.

Die Auswertung der Daten erfolgt deskriptiv.

Bei Fragen, die mit Freitexten beantwortet wurden, wurden aus dem Textmaterial induktiv Kategorien gebildet, die im Fazit zusammengefasst und in Relation gesetzt werden.

Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, dass Bühnenkünstlerinnen mit Kindern es durch die mangelhaften, als familienfeindlich erlebten Arbeitsbedingungen als große Herausforderung und zum Teil starke Belastung erleben, Mutterschaft und Berufstätigkeit miteinander zu vereinbaren.

Daraus resultierend wurde ein Forderungskatalog durch den Bühnenmütter e. V. erarbeitet, der sich im Anhang der Studie befindet.

Die Studie ist als pdf zum Download verfügbar unter diesem Button.

Zitate von Studienteilnehmerinnen der Pilotstudie des Bühnenmütter e. V.

[...] vor meiner Mutterschaft war ich cool und kreativ, arbeitete als künstlerische Leitung, kreierte und inszenierte Bühnenstücke, nach der Geburt
verlor ich fast alles. Ich wurde mit : Na? Mudder? begrüßt und mir wurde jegliche künstlerische Kompetenz abgesprochen. Die einzigen Jobs, die ich noch
bekam, waren theaterpädagogischer Art, oder für das Amt für Gleichstellung.
— Pilotstudie des Bühnenmütter e. V.
Die technische Abgabe der Bühnenbildentwürfe lag 8 Tage nach dem errechneten Geburtstermins. Ich habe darum gebeten den Termin zu verschieben, oder dass ich alles schicke und wir per Video die Besprechung machen. Das wurde abgelehnt und mit Vertragsstrafe gedroht, so dass ich mit
einem 10 Tage alten Kind 8 Stunden angereist bin für 30 Minuten Besprechung.
— Pilotstudie des Bühnenmütter e. V.
Es wäre toll, wenn die Theater dem
HöherSchnellerWeiterGeiler - Trend unserer konsumorientierten Gesellschaft etwas entgegensetzen würden.
Mehr Produktionszeit statt weniger, Zeit für Recherchen und Textlernen einräumen und anerkennen.
Geteilte Proben überdenken, Sharing Modelle zulassen, längere Vertragslaufzeiten verhandelbar machen, und weg mit dem Sparmodus -
Mütter sind keine halben Künstlerinnen, sie können und wollen groß spielen, wenn die Rahmenbedingungen es möglich machen!!!
— Pilotstudie des Bühnenmütter e. V.